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1945 Bleckede/Elbe - 2007 Düsseldorf Heuler 1983. ?l auf Nessel. 170 x 75cm. Signiert und datiert oben links: Immendorff 83. Betitelt unten Mitte: heuler. Rahmen. Das Werk ist im Archiv J?rg Immendorff unter der Inventarnummer JI 479 erfasst. Wir danken dem Archiv für die freundliche Unterstützung.
Provenienz: - Galerie Michael Werner, K?ln (Aufkleber) - Sonnabend Gallery, New York - Privatsammlung - Sotheby's London, Auk. 28.2.2008, Los 225 - Privatsammlung Nordrhein-Westfalen
Stets versteht J?rg Immendorff Kunst als wirkungsvolles Instrument in der Auseinandersetzung mit politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Themen. Gepr?gt von seinem politischen Engagement entwickelt er einen pers?nlichen Realismus, mittels dem er die unmittelbare Wirkung dieses Spannungsfeldes aufzeigen will. So inszeniert er in seinen Gem?lden Geschichte als episches Theater. Immendorf selbst sagt dazu: "Was für den Regisseur die Bühne ist, ist für mich die Leinwand." In seinem Bilderzyklus "Café Deutschland", den er 1978 beginnt, kommentiert der Künstler das damalige politische Geschehen in Deutschland. Immendorff nimmt dabei immer wieder Bezug auf die Teilung Deutschlands und verfolgt den Gedanken der Wiedervereinigung beider Staaten, der alten BRD und der DDR, zu einer Zeit, als ernsthaft niemand in der Politik daran dachte. Die künstlerische Auseinandersetzung mit diesem Thema resultiert aus der Begegnung mit dem in Dresden lebenden Künstler A.R. Penck. Die intensive Zusammenarbeit manifestieren der Ost-Künstler Penck und der West-Künstler Immendorff 1976 in einem "deutsch-deutschen Aktionsbündnis" mit gemeinsamen Arbeiten und Aktionen über die L?ndergrenzen hinaus.
Das Gem?lde "Heuler" gibt in einer bizarren Szene kraftvoll das politische Klima des damaligen geteilten Deutschlands wieder und wirft durch ein metaphorisch-symbolisches Vokabular Fragen bezüglich der politischen Situation auf. Im Vordergrund steht das Symbol des Sozialismus in Form eines Eisblocks: Hammer und Sichel. Im linken Bildrand befindet sich ein Mann - vermutlich der Künstler selbst. Er tr?gt eine funkensprühende Fackel in der Hand, mit der er das sozialistische Symbol durchst??t. Offensichtlich hat die Fackel zu einem Abschmelzen des Eisblocks geführt. Das deuten die dargestellten Tropfen an. Sehr anschaulich stellt diese Arbeit unter Beweis, dass die frühen politischen Bilder Immendorffs auch nach über 30 Jahren nichts von Ihrer Intensit?t eingebü?t haben