Ernst Erwin Oehme, Blick in einen Kreuzgang mit dem Epitaph für Johannes von Schleinitz aus St. Afra in Mei?en. 1865.Ernst Erwin Oehme 1831 Dresden ? 1907 DresdenOil on canvas. Signiert "ERWIN OEHME" und datiert u.re. Verso auf der Leinwand nummeriert "31 5" o.li. In einem goldfarbenen, sp?tklassizistischen Hohlkehlrahmen mit Palmetten-Ornament in den Ecken und eingelegter Sichtleiste. Vierkantst?be und schmale Hohlkehle vergoldet.Wir danken Herrn Prof. Dr. Heinrich Magirius, Radebeul, für detaillierte Angaben zu dem dargestellten Epitaph und Grabmal.Pittoreske Bildausschnitte und eine sensible Umsetzung von Licht- und Wetterstimmungen charakterisieren das Werk Oehmes, welches vor allem durch Landschaftsdarstellungen gepr?gt ist. In den 1860er Jahren w?hlte der Künstler für der Fertigung seiner Aquarelle vermehrt Sujets mittelalterlicher Kirchen und Burgen ? ein Kontext, in den sich das vorliegende, eindrucksvolle Capriccio einreihen l??t, indem es den gotischen Kreuzgang des Meissner Domes offensichtlich als Vorlage rezipiert. Neben den gotischen Spitzb?gen und den Kreuzgew?lben adaptierte der Künstler auch einzelne Elemente, wie die bedachten Pfeilervorlagen oder die in den Boden eingelassene Memorialplatte und passte diese in Ma?stab und Positionierung an sein Werk an. Dem benachbarten St. Afra entlehnte Oehme das linke Wandepitaph (Johannes von Schleinitz, gest. 1526) und das rechte, aufgerichtete Grabmal (Hans von Schleinitz, gest. 1476) deren eigentlicher Standort die Begr?bniskapelle des Uradelsgeschlechts von Schleinitz in der benachbarten Klosterkappelle St. Afra ist. Die Verwebung dieser charakteristischen Versatzstücke mehrerer lokaler Sakralbauten zu einer idealisierten Komposition verleihen dem Sujet einen ebenso besonderen Reiz wie die ruin?se, morbide überformung des Motivs und die beeindruckende Umsetzung der letzten Regentropfen, die den ersten Sonnenfleck berühren. Der Künstler setzte das Bildthema als Memento mori um ? der ruin?se Bauk?rper, umgestürzte und herabgefallene architektonische Details, der teilweise eingestürzte Boden, Grabplatten, Epitaphe und abblühende Rosenst?cke verweisen auf die Verg?nglichkeit alles Irdischen.Die hervorragende malerische Qualit?t des Gem?ldes, welches dem Frühwerk Oehmes zuordenbar ist und sicher zu den bedeutenderen Werken seines Gesamtschaffens z?hlt, stützt die Vermutung, dass es sich um das in Boetticher als "Kreuzgang im Dom zu Mei?en" bezeichnete Werk handelt. Vgl.: Boetticher (publ. 1891?1901), Bd. II, Teil 1, S. 175, Nr. 27.Vgl.: Neidhardt, Hans Joachim: Die Malerei der Romantik in Dresden, Leipzig 1976, S. 316 f.Vgl.: TU Dresden (Hrsg.): Erwin Oehme. Aquarelle aus dem Kunstbesitz der Technischen Universit?t Dresden, Mei?en 2003.size: 70 x 85 cm, Ra. 91 x 102,5 cm.Ernst Erwin Oehme, Blick in einen Kreuzgang mit dem Epitaph für Johannes von Schleinitz aus St. Afra in Mei?en. 1865.Ernst Erwin Oehme 1831 Dresden ? 1907 Dresden?l auf Leinwand. Signiert "ERWIN OEHME" und datiert u.re. Verso auf der Leinwand nummeriert "31 5" o.li. In einem goldfarbenen, sp?tklassizistischen Hohlkehlrahmen mit Palmetten-Ornament in den Ecken und eingelegter Sichtleiste. Vierkantst?be und schmale Hohlkehle vergoldet.Wir danken Herrn Prof. Dr. Heinrich Magirius, Radebeul, für detaillierte Angaben zu dem dargestellten Epitaph und Grabmal.Pittoreske Bildausschnitte und eine sensible Umsetzung von Licht- und Wetterstimmungen charakterisieren das Werk Oehmes, welches vor allem durch Landschaftsdarstellungen gepr?gt ist. In den 1860er Jahren w?hlte der Künstler für der Fertigung seiner Aquarelle vermehrt Sujets mittelalterlicher Kirchen und Burgen ? ein Kontext, in den sich das vorliegende, eindrucksvolle Capriccio einreihen l??t, indem es den gotischen Kreuzgang des Meissner Domes offensichtlich als Vorlage rezipiert. Neben den gotischen Spitzb?gen und den Kreuzgew?lben adaptierte der Künstler auch einzelne Elemente, wie die bedachten Pfeilervorlagen oder die in den Boden eingelassene Memorialplatte und passte diese in Ma?stab und Positionierung an sein Werk an. Dem benachbarten St. Afra entlehnte Oehme das linke Wandepitaph (Johannes von Schleinitz, gest. 1526) und das rechte, aufgerichtete Grabmal (Hans von Schleinitz, gest. 1476) deren eigentlicher Standort die Begr?bniskapelle des Uradelsgeschlechts von Schleinitz in der benachbarten Klosterkappelle St. Afra ist. Die Verwebung dieser charakteristischen Versatzstücke mehrerer lokaler Sakralbauten zu einer idealisierten Komposition verleihen dem Sujet einen ebenso besonderen Reiz wie die ruin?se, morbide überformung des Motivs und die beeindruckende Umsetzung der letzten Regentropfen, die den ersten Sonnenfleck berühren. Der Künstler setzte das Bildthema als Memento mori um ? der ruin?se Bauk?rper, umgestürzte und herabgefallene architektonische Details, der teilweise eingestürzte Boden, Grabplatten, Epitaphe und abblühende Rosenst?cke verweisen auf die Verg?nglichkeit alles Irdischen.Die hervorragende malerische Qualit?t des Gem?ldes, welches dem Frühwerk Oehmes zuordenbar ist und sicher zu den bedeutenderen Werken seines Gesamtschaffens z?hlt, stützt die Vermutung, dass es sich um das in Boetticher als "Kreuzgang im Dom zu Mei?en" bezeichnete Werk handelt. Vgl.: Boetticher (publ. 1891?1901), Bd. II, Teil 1, S. 175, Nr. 27.Vgl.: Neidhardt, Hans Joachim: Die Malerei der Romantik in Dresden, Leipzig 1976, S. 316 f.Vgl.: TU Dresden (Hrsg.): Erwin Oehme. Aquarelle aus dem Kunstbesitz der Technischen Universit?t Dresden, Mei?en 2003.Malschicht mit alterungsbedingtem Krakelee, im Bereich des vorderen Pfeilers an den Pastosit?ten etwas frühschwundrissig. Malschicht an den R?ndern leicht berieben und mit Rahmenfalzabdrücken. Vereinzelte kleine Retuschen im Bereich der Gew?lbeb?gen und an den R?ndern. Kleine Stelle mit Malschicht-Abrieb Mi.li. Rahmen neu gefasst, partiell mit Abplatzungen.Ma?e: 70 x 85 cm, Ra. 91 x 102,5 cm.Prof. Ernst Oehme1831 Dresden ? 1907 DresdenSohn des Hofmalers Ernst Ferdinand Oehme. 1846 Studienbeginn an der K?niglichen Kunstakademie Dresden. Ab 1849 Atelierarbeit mit Ludwig Richter, mit dem Oehme eine lebenslange Freundschaft verband. 1861 Gründung einer Privatschule für junge Damen. 1864 wird Oehme Ehrenmitglied der Dresdener Kunstakademie und 1887 an das K?niglich S?chsische Polytechnikum, die sp?tere Technische Hochschule, als Professor für freies Landschaftszeichnen und malerische Darstellung berufen. Oehme fertigte Aquarelle, ?lgem?lde aber auch architekturgebundene Wandmalereien, wie bspw. im Zweiten Dresdner Hoftheater an.