Otto Dix (zugeschr.) und andere Dresdner Künstler "Bauernball-Kalender". 1914.Otto Dix 1891 Untermhaus/Gera ? 1969 Singen am HohentwielPol Cassel 1892 München ? 1945 Kischinjow in MoldavienGustav Fischer 1894 Gau?igOtto Erhard Grimmer 1892 FreibergGeorg Aloysius Kirsten 1894 RadebeulJohannes "Hans" Georg Lillig 1894 Zittau ? 1977 ebendaHerbert Rudolf Wandrowsky 1892 KielFriedrich Bernhard Wollangk 1891 WieheWood cut in colours auf "Zanders"-Bütten und feinem Japan. Zumeist im Stock monogrammiert. Einband aus festem, mehrlagigen Papier mit Siebstruktur-Pr?gung. Einband im Druckstock typografisch betitelt und datiert. Im vorderen Einband innen o.li. mit einer typografischen Etikette versehen "Gedacht und gemacht zum Bauernball 1914 von Schülern der Graph. Abteilung an der K?nigl. Kunstgewerbeschule, Dresden". Eine weitere, typografische Etikette im hinteren Einband o.re. "Textpapier u. Umschlag von J.W. Zanders Bergisch: Gladbach Druck von den Graph. Werkst?tten in Dresden, Hassestr.1".Die li. und re. Seite ist jeweils durch ein Ornamentfries umrahmt. Li. befindet sich der typografisch ausgeführte Monatsspruch, re. das dem jeweiligen Monat nebengestellte Motiv. Dieses ist jeweils auf der re. Seite als separates Blatt an den o. Ecken klebemontiert.An dem Gemeinschaftswerk der Graphischen Abteilung der Kunstgewerbeschule waren entsprechend der verzeichneten Monogramme wohl folgende Studenten des Wintersemesters 1913/1914 beteiligt:Rahmungen und Typografie von Herbert Wandrowsky (*1892) und Otto Erhard Grimmer (*1892).Monatsübersicht: Im Stock signiert "GRIMMER" u.li. sowie monogrammiert "GF" u.re., Kurt Friedrich Gustav Fischer (*1894).Januar: Otto Dix (zugeschr.) (*1891). Im Stock gesperrt signiert "DIX" u.Mi.re. (?).Februar: Unsigniert.M?rz: Im Stock monogrammiert u.re. "HL", Johannes "Hans" Georg Lillig (*1894).April: Unsigniert.Mai: Unsigniert. Juni: Unsigniert. Mittige Doppelseite: Sommersonnenwende, im Stock signiert u.re. "P Cassel" (*1892).Juli: Im Stock monogrammiert "GK", Georg Aloysius Kirsten (*1894).August: Unsigniert.September: Im Stock monogrammiert u.re. "CK", Franz Curt K?lling (*1892).Oktober: Im Stock monogrammiert "OH", Otto Kurt H?sel (*1895).November: Im Stock monogrammiert u.li. "H. W.", Herbert Wandrowsky (*1892).Dezember: Im Stock monogrammiert u.li. "E.G.", Erhard Otto Grimmer (*1892).Wir danken Herrn Prof. Dr. Rainer Beck, Coswig, für freundliche Hinweise.Neben dem vorliegenden Exemplar des Bauernball-Kalenders aus dem Jahr 1914 ist lediglich die Existenz drei weiterer Exemplare bekannt, wovon zwei in der Staats- und Universit?tsbibliothek Dresden aufbewahrt werden. Allj?hrlich veranstaltete die Kunstgewerbeschule Dresden ein Kostümfest zur Faschingszeit, welches unter dem Motto eines Bauernballs geführt wurde (Vgl. Bossel-Gmeiner, S. 263). Ende der 1890er begannen Studenten der Kunstgewerbeschulen im gesamtdeutschen Raum diese Feste als Gegenveranstaltungen zu den theatralischen, historisierenden Kostümfeiern der Kunstakademien abzuhalten ? das "b?uerliche Arkadien" entwickelte sich zu einem romantisch-realistischen Pendant (Vgl. Zepter, S. 97). Das Titelblatt, sowie die Gestaltung des Motivblattes "Januar" entwarf Otto Dix wohl ebenso, wie die Einladungskarte und ein Plakat zur Werbung der Feier ? nur wenige Monate bevor er seinen Dienst im 1. Weltkrieg antrat. In Gemeinschaftsarbeit mit seinen Kommilitonen der Graphischen Abteilung der Kunstgewerbeschule entstanden, wurde die druckgrafische Gesamtgestaltung am farblichen Prinzip von einem hellen Rauchblau und Ziegelrot orientiert. Die Kombination dieser Kolorierung sowie die stilisierten, volkstümlichen Motive des Kalendereinbandes erinnern an die Bemalung barocker Bauernschr?nke. Eine Rückbesinnung auf die b?uerliche Tradition schwingt auch in der inhaltlichen Gestaltung des Bauernball-Kalenders mit, welche in kurzen Gedichten den Jahresablauf des erfundenen Dorfes Grünlindenberg humoristisch wiedergibt. Der zentrale Druckbogen, von Pol Cassel gestaltet, gibt das fr?hliche Treiben eines Mittsommer-Festes wieder. Auf der Einladungskarte appelliert eine Vorschrift an die Verkleidung in traditionell b?uerlicher Aufmachung: "Zieht ein Gewand an, das in unser Grenzdorf pa?t. Wer als Salontiroler, in Masken- u. Fantasiekostüm, oder gar im Gesellschaftskleid kommt, darf nicht rein." (Vgl. Rüdiger, Bestandskatalog, Gera 1996; S. 412; Kat.-Nr. 258).Lit.: Gertraude Bossel-Gmeiner: H?here T?chter, Weltkrieg und Inflation, Erinnerungen aus dem alten Dresden 1900 bis 1925, Norderstedt 2015.Ulrike Rüdiger: Otto Dix. Bestandskatalog. Gem?lde, Zeichnungen, Druckgrafik, Gera 1996.Michael Cornelius Zepter: Maskerade. Künstlerkarneval und Künstlerfeste in der Moderne, Wien K?ln Weimar, 2012, S. 84?111.size: Einband 29 x 24,5 cm, Seite 27 x 22,5 cm, Bl. 22 x 17 cm.Otto Dix (zugeschr.) und andere Dresdner Künstler "Bauernball-Kalender". 1914.Otto Dix 1891 Untermhaus/Gera ? 1969 Singen am HohentwielPol Cassel 1892 München ? 1945 Kischinjow in MoldavienGustav Fischer 1894 Gau?igOtto Erhard Grimmer 1892 FreibergGeorg Aloysius Kirsten 1894 RadebeulJohannes "Hans" Georg Lillig 1894 Zittau ? 1977 ebendaHerbert Rudolf Wandrowsky 1892 KielFriedrich Bernhard Wollangk 1891 WieheFarbholzschnitt auf "Zanders"-Bütten und feinem Japan. Zumeist im Stock monogrammiert. Einband aus festem, mehrlagigen Papier mit Siebstruktur-Pr?gung. Einband im Druckstock typografisch betitelt und datiert. Im vorderen Einband innen o.li. mit einer typografischen Etikette versehen "Gedacht und gemacht zum Bauernball 1914 von Schülern der Graph. Abteilung an der K?nigl. Kunstgewerbeschule, Dresden". Eine weitere, typografische Etikette im hinteren Einband o.re. "Textpapier u. Umschlag von J.W. Zanders Bergisch: Gladbach Druck von den Graph. Werkst?tten in Dresden, Hassestr.1".Die li. und re. Seite ist jeweils durch ein Ornamentfries umrahmt. Li. befindet sich der typografisch ausgeführte Monatsspruch, re. das dem jeweiligen Monat nebengestellte Motiv. Dieses ist jeweils auf der re. Seite als separates Blatt an den o. Ecken klebemontiert.An dem Gemeinschaftswerk der Graphischen Abteilung der Kunstgewerbeschule waren entsprechend der verzeichneten Monogramme wohl folgende Studenten des Wintersemesters 1913/1914 beteiligt:Rahmungen und Typografie von Herbert Wandrowsky (*1892) und Otto Erhard Grimmer (*1892).Monatsübersicht: Im Stock signiert "GRIMMER" u.li. sowie monogrammiert "GF" u.re., Kurt Friedrich Gustav Fischer (*1894).Januar: Otto Dix (zugeschr.) (*1891). Im Stock gesperrt signiert "DIX" u.Mi.re. (?).Februar: Unsigniert.M?rz: Im Stock monogrammiert u.re. "HL", Johannes "Hans" Georg Lillig (*1894).April: Unsigniert.Mai: Unsigniert. Juni: Unsigniert. Mittige Doppelseite: Sommersonnenwende, im Stock signiert u.re. "P Cassel" (*1892).Juli: Im Stock monogrammiert "GK", Georg Aloysius Kirsten (*1894).August: Unsigniert.September: Im Stock monogrammiert u.re. "CK", Franz Curt K?lling (*1892).Oktober: Im Stock monogrammiert "OH", Otto Kurt H?sel (*1895).November: Im Stock monogrammiert u.li. "H. W.", Herbert Wandrowsky (*1892).Dezember: Im Stock monogrammiert u.li. "E.G.", Erhard Otto