Mediz-Pelikan, Emilie: Wasserschlange (Seestück bei Duino)Wasserschlange (Seestück bei Duino).?l auf Leinwand. 20 x 33,5 cm. Verso auf der Leinwand mit Klebeetikett, dort handschriftl. betitelt "Seestück" sowie datiert und ortsbez. "ca. 1891 Duino". 1891.Ein düsterer Zauber scheint auf dieser raum- und zeitlosen Meerlandschaft zu liegen. In der unbestimmten Trübe sind schemenhaft die gekr?uselte Wasseroberfl?che sowie der nebel- und wolkenbehangene Himmel mehr zu erahnen, denn tats?chlich auszumachen. Unterbrochen wird die Unbeweglichkeit dieses geheimnisvollen Winkels von einem leuchtenden, geisterhaften Wesen - einer Schlange nicht un?hnlich -, die sich aus den Tiefen emporwindend einen Weg durch die Stille bahnt. Der mythische Landschaftseindruck stammt von der ober?sterreichischen Künstlerin Emilie Mediz-Pelikan, die ganz entgegen der posthumen Vergessenheit zu Lebzeiten eine hochangesehene Malerin war. In einem Nachruf wird die mit 47 Jahren pl?tzlich Verstorbene als ?geniale, unermüdliche Künstlerin“ beschrieben, die ?eigene Pfade [zu] wandeln liebte“ (Kuno Ferdinand von Hardenberg: ?Emilie Mediz-Pelikan und Carl Mediz“, in: Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur […], Bd. 22 (1908), S. 229f). Zu ihrem Naturverst?ndnis hei?t es dort weiter: ?Sie lie? die Kinder Floras nicht zu sich kommen, um ihr in einer irisierenden Vase als Noten zu einem Farbakkord zu dienen, sie ging zu ihnen hinaus in die Einsamkeit […]“ (Op. cit., S. 232). Ihren Weg von impressionistischen Landschaften hin zu symbolistischen Werken fand sie über ihren Mann, dem Maler Karl Mediz. Doch soll dies nicht über ihre künstlerische Unabh?ngigkeit hinwegt?uschen. Da Frauen der Zugang zu den Akademien verwehrt war, wurde Emilie als Privatschülerin von Albert Zimmermann ausgebildet, dem sie von Salzburg über Wien nach München folgte. Anschlie?end lebte sie eine Zeit lang in Dachau. Ebenso pr?gend waren Aufenthalte im belgischen Knokke und in Paris. Nach ihrer Heirat lie? sie sich zun?chst in Wien und dann ab 1894 dauerhaft in Dresden nieder. Das Künstlerpaar nahm an der Er?ffnungsausstellung der Wiener Secession teil, eine erste überblicksschau widmete ihnen 1903 der Hagenbund. - Wir danken Roland Widder, Wien, für wertvolle Hinweise.Provenienz: Kurt Kalb, Wien.Privatsammlung ?sterreich.Literatur: Oswald Oberhuber/Wilfried Seipel/Sophie Geretsegger: Emilie Mediz-Pelikan 1861-1908. Karl Mediz 1868-1945. Ausst. Kat. Hrsg. von der Hochschule für angewandte Kunst in Wien 1986 (mit vorl?ufigem Werkverzeichnis), S. 245, Nr. 174 (mit Abb., dort betitelt "Meeresstudie").Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmef?llen im Katalog angegeben ist.Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.