Loth, Johann Carl: Das Martyrium des hl. EugeniusDas Martyrium des hl. Eugenius. Feder in Braun und R?tel. 23,6 x 13,7 cm. Um 1691-98. Wenngleich vergleichsweise wenig über die frühen Jahren von Johann Carl Loth bekannt ist, so dürfte er seine ersten künstlerischen Unterweisungen von seinem Vater Johann Ulrich erhalten haben. Vermutlich reiste Loth anschlie?end nach Rom, wo er mit dem Werk Caravaggios und seiner Nachfolger in Berührung kam und die Bekanntschaft des Rembrandtschülers Willem Drost machte, dem Loth nach Venedig folgte. Hier entwickelte er eine fruchtbare künstlerische T?tigkeit, welche durch zahlreiche Altargem?lde für Kirchen in Venedig und auf der Terraferma dokumentiert wird. M?glicherweise arbeitete Loth in seinen Anfangsjahren mit dem aus Padua stammenden Maler Pietro Liberi zusammen, jedoch gilt diese Partnerschaft nicht als gesichert. Künstler, die jedoch nachweislich eine bedeutende Rolle für Loths künstlerische Entwicklung w?hrend der venezianischen Schaffenszeit gespielt haben, sind Giovanni Battista Langhetti und die sogenannten tenebrosi, venezianische Künstler in der Nachfolge Caravaggios. Loth entwickelte eine fruchtbare und erfolgreiche T?tigkeit in der Serenissima, und konnte sich bereits in den frühen 1660er Jahren im Rang mit den bedeutendsten Vertretern seiner Zunft messen. Die vorliegende rasch und temperamentvoll ausgeführte Kompositionsskizze ist eine Vorstudie zu einem Altargem?lde, das Loth für die Kirche S. Maria del Giglio in Venedig ausgeführt hat, und das sich noch heute in sitù in der ersten rechten Seitenkapelle der Cappella dei Barbaro befindet. Das Blatt vermittelt ein anschauliches Bild von Loths treffsicherer Zeichenmethodik. Nachdem der Künstler seine prima idea mit schnellen, flüchtigen R?tellinien auf das Papier gebracht hat, setzte er anschlie?end mit der Feder eine elaborierte Komposition darüber. Unsere Skizze steht ganz am Anfang der künstlerischen Genese des Altarbildes, das in seiner definitiven Gestalt kleine, aber signifikante Unterschiede zeigt. Dennoch zeigt das virtuos niedergeschriebene Blatt, dass der Künstler vom ersten Moment an eine klare Vorstellung von der kompositorischen Struktur des Altarbildes besa?. Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmef?llen im Katalog angegeben ist.Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.