Verhaecht, Tobias: Weite Gebirgslandschaft mit Ruinen und Blick auf eine Stadt am FlussuferWeite Gebirgslandschaft mit Ruinen und Blick auf eine Stadt am Flussufer. Feder in Braun, braun laviert, über Spuren von Graphit, Einfassung in schwarzer Feder. 10 x 20 cm. Der fl?mische Maler und Zeichner Tobias Verhaecht entstammte einer Antwerpener Künstlerfamilie und wurde ab 1590/91 als Meister der st?dtischen St. Lukas-Gilde geführt, um 1596 wurde er deren Oberdekan. Er lebte l?ngere Zeit in Italien und arbeitete dort unter anderem im Auftrag von Gro?herzog Francesco I. in Florenz; in Rom war er zudem ein gefragter Maler von Landschaftsfresken. Zu seinen Schülern geh?rte sp?ter neben Abraham Matthys auch Peter Paul Rubens. Verhaecht ist heute vor allem als Sch?pfer von eindrucksvollen Weltlandschaften bekannt, die mit ihrer panoramahaften Erfassung der Wirklichkeit ganz in der Tradition der manieristischen Veduten von Joachim Patinir und Pieter Bruegel d. ?. stehen. Weiterhin wird in seinen Arbeiten jedoch auch der Einfluss von Zeitgenossen wie Joos de Momper dem Jüngeren (1564-1635) sowie Kerstiaen de Keuninck (1560-1632/33) deutlich sichtbar. Auch in der vorliegenden, wunderbar atmosph?risch gestalteten Federzeichnung einer weiten Landschaft mit Ruinen im rechten Vordergrund folgt der Künstler dem Kompositionsschema der überschaulandschaft. Aus einer erh?hten Ansichtsposition gibt das Blatt auf der linken H?lfte den Blick auf einen von einer Bergkette eingefassten Flusslauf frei, an dessen Ufern verschiedene Bauwerke und kleinere Ansiedlungen emporragen. Von einer kleinen, ebenfalls bebauten Insel in der Mitte des Wassers führen zwei Brücken je an das linke und rechte Flussufer, davor sind einige Galeeren zu erkennen, die im flachen Teil des Wassers lagern. Die rechte Bildh?lfte wird von der nahansichtigen Darstellung einer antiken Palastruine dominiert, deren Gem?uer bereits von Ranken und Str?uchern überwuchert sind. Die souver?n gezogenen Linien der Feder hat der Künstler verschiedentlich durch pointiert gesetzte Tuschlavierungen erg?nzt, welche der Darstellung eine wunderbar malerische Wirkung verleihen und zudem die Dreidimensionalit?t des Bildraumes steigern. So kann das Blatt als typisches Exempel von Verhaechts vollendeter Zeichenkunst gelten. Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmef?llen im Katalog angegeben ist.Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.