FRIEDRICH ADOLF HORNEMANN 1813 Hannover - 1890 Düsseldorf Der freche Spitz ?l auf Leinwand (doubl.). 76 x 60 cm (R. 96 x 83,5 cm). Signiert und datiert unten rechts 'A. Hornemann 1868.'. Part. min. Farbausbrüche, rest. Rahmen. In der intimen Genredarstellung wird der Betrachter Zeuge eines kostbaren Familienglücks. Voll innigster Zuneigung blickt die in Tracht gewandete Mutter auf ihr Kleinkind, das sie sorgsam auf ihren Scho? platziert hat. Die Decken, die es noch vor Kurzem eingehüllt hatten, wurden bed?chtig aufgeschlagen. Eine unerschütterliche Gelassenheit geht von ihr aus. Sie ist der Ruhepol des Gem?ldes, die Antagonistin des hektischen Treibens in der engen Stube. Angetrieben von freudigen Kinderschreien tollt ein junger Spitz zwischen den Beinen der glücklichen Familie umher. In seinem ungestümen Drang springt er an der Mutter empor bis nur noch die Hinterbeine den Boden berühren. Auch das Kleinkind streckt sich begeistert dem tollenden Tier entgegen. Die Mutter hat jedoch schon eine schützende Hand vor das Baby gestreckt, den Hund auf sicheren Abstand haltend. Ein kleiner Knabe hat zu ihren Fü?en am Rand eines Schemels Platz gefunden. Wild gestikulierend h?lt er - ?hnlich dem Dirigenten eines Orchesters - einen Stock in seiner rechten Hand. M?glicherweise holt er gerade zum Wurf aus, in angespannter Erwartung, ob sich die Aufmerksamkeit des frechen Spitzes nach seinem jüngeren Geschwisterchen nun ihm zuwendet. In München hatte der erfolgreiche Bildnis- und Genremaler Friedrich Adolf Hornemann seine künstlerische Laufbahn begonnen. An der dortigen Akademie studierte er ab 1834 unter Julius Schnorr von Carolsfeld und Peter von Cornelius. 1867 fand er seine endgültige Heimat in Düsseldorf. Zahlreiche Studienreisen führten ihn nach Frankreich und Russland, wo ihm die Ehrenmitgliedschaft der kaiserlichen Kunstakademie zu St. Petersburg verliehen wurde. Seine Kompositionen sind zumeist in behaglichen Stuben angesiedelt und werfen einen stets lustvollen und schelmischem Blick auf famili?re Begebenheiten. (FG) Provenienz: Rheinische Privatsammlung seit um 1980.