Description PAIR OF PLATES WITH "RED DRAGON" FROM THE ROYAL CONFECTIONER'S SHOP AT THE COURT
Meissen, model ca. 1731, molding ca. 1740.
Painted in iron red and gold. The mirror featuring two birds circling one another. The rim painted with three dragons with a snake-like body and scales, one of which has his head thrown back. In between, Chinese symbols with coin and scrolls. Underglaze blue sword mark, modeler's number impressed. K.H.C in purple.
D 24 cm.
Provenance:
Royal Confectioner's Shop of the Saxon Court, Dresden.
Under Elector Friedrich August II of Saxony, son of August the Strong, the "Red Dragon" was declared a court service and was reserved exclusively for the Saxon-Polish court.
The Court service comprised several thousand items, which is substantiated by numerous delivery lists to the Dresden Court Confectioner's Shop. In 1765, after the death of the Elector, this service already comprised 2,500 items. Subsequent deliveries are documented until the 19th century (Julia Weber, Meissener Porzellane mit Dekoren nach ostasiatischen Vorbildern, 2013, pp. 246-252).
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PAAR TELLER MIT ?ROTEM DRACHEN” AUS DER KURFüRSTLICHEN HOFKONDITOREI
Meissen, Modell um 1731, Ausformung um 1740.
Bemalt in Eisenrot und Gold. Im Spiegel zwei sich umkreisende Hoo-V?gel. Auf der Fahne zwei Drachen mit schlangenartigen, geschuppten K?rpern, einer mit zurückgewandtem Kopf. Dazwischen ornamentale Zusammenstellungen chinesischer Symbole mit Münze und Bildrollen im Zentrum. Unterglasurblaue Schwertermarke, Formernummer eingepresst. K.H.C in Purpur.
D 24 cm.
Provenienz:
K?niglich S?chsische Hofkonditorei, Dresden.
Unter Kurfürst Friedrich August II. von Sachsen, Sohn von August dem Starken, wurde der ?Rote Drachen” zum Hofservice erkl?rt und war ausschliesslich dem s?chsisch-polnischen Hof vorbehalten.
Ursprünglich jedoch geh?rte er zu den umfangreichen Lieferungen an den franz?sichen H?ndler Lemaire, der von 1729 bis 1731 ostasiatische Dekore unter Mithilfe des Manufakturdirektors Graf von Hoym in Meissen in Auftrag gab, die ungemarkt bleiben sollten, um sie als chinesische oder japanische Originale in Frankreich teuer zu verkaufen. Die wohl bekannteste Betrugsgeschichte der Manufaktur fand ihr Ende 1731. Welche Stücke mit Rotem Drachen an Hoym und Lemaire geliefert wurden, zeigen die Listen der im Haus des Grafen konfiszierten Porzellane sowie das Inventar des Japanischen Palais, in das die sp?ter beschlagnahmten Stücke überführt wurden.
Der "Hofdrachen" wurde nach dem Ende der ?Hoym-Lemaire-Aff?re” offenbar zun?chst von August dem Starken (1696-1733) für den allgemeinen Verkauf freigegeben, bevor der Thronfolger schliesslich 1734 der Manufaktur den Auftrag für ein grosses Tafelservice mit Rotem Drachen erteilte. Die grosse Anzahl an kleinen V?schen, Teilen für Tee, Kaffee und Schokolade, lassen vermuten, dass das Service zun?chst für die Desserttafel gedacht war und aus diesem Grund auch in der K?niglichen Hofkonditorei und nicht in der Hofsilberkammer aufbewahrt wurde. Erst Stücke aus den 1740er Jahren mit der in der aufgebrannten Emailmarke K.H.K., K?nigliche Hofküche, belegen, dass auch für die salzigen G?nge geliefert wurde. Dass das Hofservice mehrere Tausend Teile umfasste, belegen zahlreiche über die Jahre fortlaufende Lieferlisten an die Dresdner Hofkonditorei, 1765, nach dem Tod des Kurfürsten, umfasste es bereits 2500 Teile. Nachlieferungen sind bis ins 19. Jh. belegt (Julia Weber, Meissener Porzellane mit Dekoren nach ostasiatischen Vorbildern, 2013, S.246–252).